Recyclingstation, Abfall-Trenner, Abfall Mobiliar, Recycling Box, PET, Kehricht, Multilith

„Design verleiht unseren Produkten einen Mehrwert“

«Blog vom 07.07.2020 beim IGE von Anatol Heib»

Unternehmer Christoph Fahrni brennt für Design. Er gestaltet unter anderem Recyclingbehälter, die sich diskret in die Umgebung einfügen und funktional sind. Die Produkte meldet er konsequent zum Designschutz an. So hält er sich Trittbrettfahrer vom Leib.

Auch ein Recyclingbehälter ist Design – und lässt sich schützen. Bild: LED Werkstatt

Auch ein Recyclingbehälter ist Design – und lässt sich schützen. Bild: LED Werkstatt

Eine PET-Flasche fliegt in einen Wertstoffbehälter im Spital Burgdorf, wenig später passiert dasselbe in einer Schule in Zürich. Die Flaschen sind in einem Behälter gelandet, den Christoph Fahrni und Peter Bucher gestaltet haben. Sie leiten das Unternehmen LED Werkstatt. Ein gefragtes Produkt in der Recycling-Nation Schweiz. Alleine 2018 wurden hierzulande 35‘000 Tonnen PET-Produkte recycelt. Zum Sortiment der LED Werkstatt gehören auch Leuchtreklamen, Steckdosensäulen oder Ladestationen für Elektroautos. Alle Produkte werden in der Manufaktur in Thörigen gefertigt. „Swissness ist uns sehr wichtig“, sagt Christoph Fahrni. Und der Faktor Design. «Es verleiht dem Produkt einen Mehrwert und ist ein Alleinstellungsmerkmal», sagt Christoph Fahrni.

Form-Faktor mit Nutzen

In den Produkten widerspiegelt sich Fahrnis Designphilosophie. „Ich liebe auch die edlen Sofas, aber Design ist viel mehr als das“, sagt Christoph Fahrni. Design zeigt sich für ihn überall im Alltag und integriert sich diskret in die Umgebung. Schnickschnack um der Schönheit willen ist nicht sein Ding. „Das Design muss einen Nutzen haben. Die Gestaltung darf nicht zum Selbstzweck verkommen“, sagt Fahrni. Das Aussehen eines Wertstoffbehälters sei das Ergebnis eines klar definierten Designprozesses. Das Team macht sich Gedanken, wie der optimale Behälter aussieht, welches Material passt und vieles mehr. Schweizer Normen sind eine zusätzliche Herausforderung. „In der Schweiz existieren für Abfallsäcke sogar standardisierte Höhen und Umfänge“, sagt Fahrni. All diese Dinge wirken sich auf die Form aus.

Schutz des Designs: „Wir haben viel Zeit investiert“

Es steckt viel Herzblut und Engagement in den Behältern. Deshalb will man sich Trittbrettfahrer vom Leib halten. Die LED Werkstatt meldet deshalb beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE) konsequent Produkte für den Designschutz an. „Wir haben Zeit, Geld und Aufwand in unsere Produkte gesteckt. Das will ich mir nicht einfach so nehmen lassen“, sagt Fahrni. Die Anmeldungen sind für ihn inzwischen zur Routine geworden. „Es gibt Tage, an denen habe ich mit einer Anmeldung 60 Gegenstände auf einmal angemeldet“, sagt Christoph Fahrni. Diese sogenannten Sammelanmeldungen sind eine Besonderheit des Designschutzes. Wenn sich die eingereichten Gestaltungen in derselben Kategorie befinden – also zum Beispiel Möbel. Ist das Produkt erst einmal geschützt wird es zum handelbaren Gut. Der Inhaber kann die Innovation zum Beispiel lizenzieren.

Design ist für Unternehmen zu einem entscheidenden Marktfaktor geworden und Fälschungen in diesem Umfeld sind dementsprechend häufig. Wer sein Design schützen lässt, kann anderen verbieten, Produkte mit gleichem oder ähnlichem Design zu gebrauchen.

„Kopieren lohnt sich nicht“

Damit Kreative nicht erst in Versuchung geraten, Produkte der LED Werkstatt zu kopieren, informiert Christoph Fahrni auf der Website über den Designschutz. Neben jedem Produkt steht die Nummer des hinterlegten Designs, ergänzt mit der Botschaft: „Kopieren lohnt sich nicht. Beachten Sie besonders bei Ausschreibungen die Schutzrechte.“ Der Eintrag im Schweizerischen Designregister ermöglicht LED Werkstatt, Trittbrettfahrer auf Distanz zu halten.

Dem leidenschaftlichen Industriedesigner gehen die Ideen nicht aus. Sein derzeitiges Lieblingsprodukt sind Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Ideen für neue Produkte findet er überall. Man müsse einfach mit offenen Augen durch die Welt gehen.

Kreislaufwirtschaft, Circular Economy

Kreislaufwirtschaft

Das Recycling beginnt am Sammelbehälter -> Kreislaufwirtschaft

Zum Thema Recycling und Kreislaufwirtschaft gibt es viele Studien und Anreize um Rohstoffe zu sammeln, aber wie geht es weiter?

Was nutzen uns Rohstoffe, wenn diese in alle Welt für die Weiterverarbeitung exportiert werden müssen. Kaum jemand baut noch Konsum-Produkte in der Schweiz!

Durchstöbern wir das Handelsregister, so findet man kaum mehr Gründer, welche in der Produktion von Konsumgütern tätig sind. Es scheint, als ob die Schweiz in der Dienstleistungs- und Baubranche versinkt. Wir sehen dringenden Bedarf, Menschen und Unternehmen zu motivieren, hochwertige Produkte für den lokalen Konsum zu entwickeln und herzustellen. Das beste Recycling besteht darin, Produkte langlebig zu machen.

Die meisten Konsumgüter werden auf die Massenherstellung ausgelegt. Somit ist deren Lebensdauer begrenzt und wird sogar künstlich tief gehalten. Man will ja die nächsten Produkte auch wieder absetzen (Elektronikprodukte, Küchengeräte und vieles mehr). Es braucht Unternehmen, welche Langlebigkeit und Qualität anbieten, um so das Abfallvolumen zu reduzieren. Die Nachhaltigkeit kann durch einen ausgedehnten Rohstoffkreislauf wesentlich verbessert werden.

Qualitätsprodukte reduzieren die graue Energie

Auch wenn man bewusst nach Qualitätsprodukten sucht, so findet man in vielen Bereichen nur noch Billigware. Massenprodukte und Schnäppchen haben den Markt längst in den Bann gezogen. Ist das die Nachwirkung der «Geiz ist Geil» Gesellschaft?

Der Lebenszyklus eines «Stabmixers» liegt heute bei ca. 3 Jahren. Die Betriebsdauer liegt bei nur wenigen Sekunden, da sonst das Kunststoffgetriebe im Innern überhitzt und schmilzt. In diesem Falle erlischt jegliche Garantie. Das Material muss also alle paar Jahre wieder aufbereitet werden. Da kaum ein lokales Unternehmen heute noch Stabmixer herstellt, kommt ein enormer Transportaufwand dazu.  Der Stabmixer von Oma benötigt sicherlich etwas mehr Energie  als die neueren Generationen, berücksichtigt man die relativ kurzen Einsätze im Vergleich zum Herstellungsaufwand, so ist der alte Stabmixer unglaublich nachhaltig.

Dieser Stabmixer hat im Vergleich sicherlich ein Mehrfaches gekostet, arbeitet jedoch seit über 40 Jahren zuverlässig. Ein echtes 60-70er Jahre Produkt aus Schweizer Produktion, als Qualität und Langlebigkeit die Werte einer Marke definierten. Das Produkt ist nicht nur umweltverträglicher, es ist durch die lange Lebensdauer auch wesentlich günstiger.

Wenn man Schweizer Unternehmen wieder dazu ermutigt, hochwertige Konsum-Produkte zu bauen und die Ressourcen auch in der Schweiz wiederzuverwerten, so trägt das viel zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz bei. Die Kreislaufwitschaft würde funktionieren. Neugründungen sind jedoch fast nur noch Dienstleistungsunternehmen mit geringer Infrastruktur, meist Beratungsunternehmen im IT-, Finanz- oder Kommunikationsektor mit Büro, Laptop und Handy.


Wer baut uns aber in Zukunft unsere Küchenmaschine, unser Brotmesser und ähnliches?

Die grossen Industrieunternehmen haben beinahe alles aufgekauft was in ihre Branche gehört. Prozess- und Gewinnoptimierungen führen dazu, dass diese Unternehmen eher den Banken als einem Produktionsbetrieb zuzuordnen sind. Kurzfristiges Denken rationalisier ganze Bereiche weg.

Daher sollten dringend wieder Unternehmen an den Markt, welche echte Produkte in guter Qualität hervorbringen und neue Marken aufbauen, um die Produktevielfalt für den Konsumenten sicherzustellen.


Wie soll Kreislaufwirtschaft aber funktionieren?

Banken geben keine Kredite an Neugründungen und der Staat hat die Einzelbetriebsförderung eingestellt. So rennen viele innovative Köpfe jahrelang erfolglos umher auf der Suche nach Investoren. So funktioniert die Wirtschaft aber nicht!

Wir haben das selber erlebt. Mit eigenen Mitteln zu wirtschaften dauert wesentlich länger um einen Marktzugang zu schaffen, braucht enorme Kräfte und man ist jahrelang in Liquiditätsengpässen. Staatsbetriebe und Grossfirmen verlangen bis zu 90 Tage Zahlungsfristen, was zusätzlich Kapital bindet. Kaum hat man den Marktanschluss geschafft, muss man sich für den Erfolg rechtfertigen. Behörden laufen Sturm um Zahlen und Papiere zu prüfen, da man in der Aufbauphase zuwenig Personalkosten hatte.

Der Kreislauf der Nachhaltigkeit braucht aber dringend motivierte Unternehmen mit Visionen, welche aus den gesammelten Rohstoffen wieder Produkte bauen und hier versagt unsere Politik jämmerlich. Im Gegenteil, (Bericht Seco) wir unterzeichnen gerade Freihandelsabkommen mit Ländern, welche die Umwelt verpesten, auf Menschenrechte pfeifen und uns in den nächsten Jahrzehnten mit billigen Mikrowellengeräten und DVD-Playern bombardieren. Im Gegenzug werfen die selben Behörden den Schweizer Unternehmen in allen Zeitungen vor, zuwenig für die Nachhaltigkeit zu machen und wollen unsere Umweltvorschriften verschärfen. Die Folge ist seit Jahren erkennbar: Unsere profitablen Unternehmen wandern ab, oder verkaufen ihre Anteile an einen ausländischen Konzern.


Unsere Wirtschaftspolitik: immer im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

Wenn wir von Nachhaltigkeit und Recycling sprechen, so müssen wir mal grundlegend etwas ändern.

In der Welt laufen viele Menschen umher, welche sich mit dem Thema Umweltschutz, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit nicht auskennen und auch keine Fachbegriffe hören wollen. Sie haben andere Probleme und Interessen. Laufende Veränderungen und Verzicht helfen nicht, den Alltag zu bestreiten. Die vielen Berichte, Studien und Forderungen auf Verzicht sind keine Alternative. Auch wenn sich mit Beratung und Kommunikation viel Geld verdienen lässt.

Es ist an der Zeit, dass wir aufhören, die Menschen verändern zu wollen, vielmehr sollten wir die Infrastruktur, die Produkte und den Konsum den Bedürfnissen und dem Zeitgeist anpassen. Nachhaltigkeit ist längst aus Kostengründen in den Unternehmen angekommen, auch wenn nicht jedes Unternehmen ein Umweltzertifikat gekauft hat.

Es scheint uns wichtig, dass gerade Produktentwicklung und betriebliche Förderungen wieder Ihren Platz finden und so gute Produktideen von lokalen Jungunternehmen umgesetzt werden können. Nur so ist der Kreislauf der Rohstoffe (Kreislaufwirtschaft) geschlossen und unser zukünftiger Konsum sichergestellt.

Konsum ist wichtig, denn auch Lebensmittel und Kleider sind Konsumgüter. Ohne diese geht es nicht.

Kreislaufwirtschaft, Circular Economy
Kreislaufwirtschaft

Nachhaltiger Konsum in der Kreislaufwirtschaft schafft sich seine Ressourcen immer wieder selbst!

Kaffeekapseln Abfall oder Recycling. Alu wird aufbereitet, Kaffe für den Kompost

Kapseln aus Aluminium recyclen

Kapseln aus Alu Recyclen / Upcyclen / Kreislaufwirtschaft

Kaffee Kapseln aus Alu verursachen ein gigantisches Müllproblem. Die Deutschen leeren jedes Jahr rund zwei Milliarden Kaffee-Kapseln, was 4000 Tonnen Abfall entspricht. In der Schweiz und anderen Ländern gibt es bereits ein Rücknahmesystem für Kaffee-Kapseln.

Eine leere Kaffee-Kapsel von Nespresso wiegt rund ein Gramm. Das Espresso-Döschen des Marktführers ist ein Fliegengewicht, und das gilt sicher auch noch für die Kunststoffkapsel des schärfsten Konkurrenten Tchibo mit ihren zwei bis drei Gramm.

Ganz anders sieht es allerdings bei der Umweltbelastung durch die beliebten Kaffeeportionen aus: In Deutschland werden in diesem Jahr rund vier Millionen Kilogramm – also 4000 Tonnen – Aluminium- und Plastikmüll aus rund zwei Milliarden Kaffee-Kapseln anfallen, die Nespresso, Tchibo, Mondelez und andere Kapselhersteller mindestens verkaufen werden. Als Durchschnittsgewicht sind dabei zwei Gramm je Kapsel zugrunde gelegt.

Zweistellige Wachstumsraten machen das Kapselgeschäft zum Liebling der Kaffeekonzerne, sie investieren viel Geld und machen teure Werbung. Doch der Müllberg aus verbrauchten Kaffee-Kapseln wächst ebenso rasant.

Alle Bestandteile der Kapsel sind wiederverwertbar. Das Aluminium, wie auch der Kaffeesatz. Ab den diversen Sammelstellen gelangen die eingesammelten Kapseln in ein Sortierwerk. Moderne Anlagen zerkleinern die Kapseln und trennen mittels Sieben das Aluminium vom Kaffeesatz. Das zerkleinerte und von Fremdmaterialien getrennte Aluminium bereiten Schmelzwerke im benachbarten Ausland mit modernster Technologie und minimalen Emissionen auf. Der Kaffeesatz wird als Kompost oder ökologische Energiequelle wiederverwertet.

Was wird gesammelt?

  • Kaffee Kapseln aus Alu

Was ist zu beachten?

  • Kapseln aus Alu in speziell gekennzeichnete Sammelbehälter entsorgen. Sie gehören nicht in den Haushaltaluminium-Container.

Was darf nicht in diese Fraktion gelangen?

  • Kapseln aus Kunststoff oder Verbundmaterialien

Wo wird gesammelt?

Immer mehr Gemeinden stellen einen Container für die Sammlung von Kapseln aus Aluminium zur Verfügung.
Die Kaffeekapseln können aber auch in den Nespresso-Boutiquen oder deren Partnergeschäften abgegeben werden. Zudem gibt es für gewisse Städte Nespresso-Recycling-Taschen, die man dem Postboten bei der Bestellungsauslieferung mitgeben kann.

Vorteile des Recyclings von Kapseln aus Aluminium

Beim Recycling von Aluminium werden, im Vergleich zur Ersterstellung, pro Kilogramm Aluminium neun Kilogramm CO2 und bis zu 95% der ursprünglich aufgewendeten Energie eingespart.

Unser Kapsel Simbol:

Symbol Kaffee Kapseln Recyclen
Symbol Kaffee Kapseln (CopyRight ©)
Batterien Recycling, Umweltschutz

Warum soll man Batterien recyceln?

Batterien recyceln, weil es Umwelt und Ressourcen schont.

Batterien recyceln, gebrauchte Batterien und Akkus bestehen zu einem grossen Teil aus wieder verwertbaren Materialien. Werden Batterien rezykliert, können diese Wertstoffe zurückgewonnen werden. Gleichzeitig wird so die Umwelt vor Schwermetallen geschützt.

Was steckt hinter dem Batterien recyceln?

Gebrauchte Batterien gelten in der Schweiz als Sonderabfall. Als Konsumentin und Konsument sind Sie gesetzlich verpflichtet, Batterien an den Verkaufspunkt oder eine andere Sammelstelle zurückzubringen.

Wie kann ich meine Batterien schonen?

Batterien verlieren ständig an Ladung. Sie können die Lebensdauer verlängern, wenn Sie diese bei einer Temperatur zwischen 0 und 10 Grad lagern – also zum Beispiel im Kühlschrank.
Beim Einsetzen in ein Gerät sollten Sie nur Batterien gleichen Typs verwenden. Mischen Sie zum Beispiel keine Zink-Kohle-Batterien mit Lithium-Batterien.
Im Gegensatz zu Lithium-Akkus dürfen Lithium-Batterien auf keinen Fall wieder aufgeladen werden. Die Batterien können dabei im schlimmsten Fall Explodieren! Batterien und Akkus enthalten viele wertvolle Rohstoffe, die wiederverwertet werden können. Auch beinhalten sie einige schädliche Schwermetalle. Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass Batterien und Akkus nicht im Kehricht verschwinden.

Was wird gesammelt?

  • alle gebrauchte Batterien und Akkus (exkl. Fahrzeugbatterien)

Was gehört nicht in diese Fraktion?

  • Fahrzeugbatterien (⇒ zurück zur Verkaufsstelle / Autogarage)chützt einerseits die Umwelt vor Schwermetallen und gewährleistet andererseits wichtige Ressourcen für die Industrie: Zink, Ferromangan, Quecksilber.

Wo wird gesammelt?

Batterien können an alle Verkaufsstellen kostenlos wieder zurückgebracht werden: Detailhandel, Warenhäuser, Post und alle anderen Verkaufsstellen wie Kioske, Tankstellenshops, Foto-, Elektronik- und Mobilkommunikationsgeschäfte . Zudem kommen jedes Jahr zahlreiche Gemeindesammelstellen und private Sammelunternehmen hinzu. Zum Sammeln eignet sich ein sogenannter «Battery Bag», der an der Verkaufs- bzw. Sammelstelle in den entsprechenden Behälter um geleert werden kann.

Wo liegen die Vorteile des Recyclings?

Gebrauchte Batterien gelten aufgrund ihres Schwermetallgehalts als Sonderabfall. Der einzig richtige Entsorgungsweg ist die fachgerechte Wiederverwertung. Die gebrauchten Batterien werden nach neustem Stand der Technik zerlegt: Eisen, Mangan und Zink werden in einem hohen Reinheitsgrad zurückgewonnen und Schadstoffe in einer unschädlichen Form zur Entsorgung überführt.
Werden die Batterien nicht richtig entsorgt, können die Schadstoffe auf der Deponie über das Sickerwasser oder über Reststoffe der Kehrichtverbrennungsanlagen in die Umwelt gelangen und diese belasten.
Durch den Recyclingprozess kommen die Ressourcen in Sekundärprodukten wieder zum Einsatz. Gleichzeitig wird die Menge an umweltbelastendem Sonderabfall reduziert.

Das übergeordnete Ziel besteht in der Erhöhung der gegenwärtigen Sammelquote von rund 70% auf den vom BAFU vorgegebenen Zielwert von 80%.

Der Kreislauf, Batterien recyceln

Die Konsumenten bringen ihre ausgedienten Batterien an eine Verkaufs- oder Gemeindesammelstelle zurück. Bereits beim Kauf der Batterie bezahlt der Konsument
eine Vorgezogene Entsorgungsgebühr (VEG). Damit werden die Sammlung und die umweltgerechte Entsorgung finanziert.

  1. Die Batterien werden zum einzigen Schweizer Batterien Recycler, der Batrec Industrie AG in Wimmis transportiert. Die Batrec Industrie AG hat sich auf die Entsorgung von Sonderabfällen, insbesondere Batterien und Quecksilber, spezialisiert.
  2. Die Batterien und Akkus werden nach chemischer Zusammensetzung sortiert und Fremdstoffe und Verunreinigungen werden entfernt.
  3. Die Batterien werden bei Temperaturen von ca. 700° Celsius pyrolysiert. Dabei verdampfen Wasser und – sofern vorhanden – Quecksilber. Alle organischen Bestandteile (Papier, Plastik, Karton etc.) werden verkohlt.
    Die dabei entstehenden hochgiftigen Gase (Dioxin und Furan) werden in Nachbrennern bei über 1‘000° Celsius verbrannt. Anschliessend gelangen die Abgase in die Abgasreinigung wo sie neutralisiert und gereinigt werden.
  4. Die Abgase werden in der Abgasreinigung nasschemisch mit Kreislaufwasser gewaschen und auf 4 Grad Celsius abgekühlt. Die Feststoffe werden ausgewaschen und das Quecksilber kondensiert. Der anfallende Schlamm wird in der Quecksilberdestillation weiter verarbeitet.
  5. Die metallischen Bestandteile werden im Lichtbogenofen bei einer Temperatur von 1500 Grad Celsius geschmolzen. Eisen und auch das Mangan bleiben in der Schmelze und bilden das Ferromangan. Zink verdampft und wird im Zinkkondensator zurückgewonnen.
  6. Die bei der Abgasreinigung anfallenden Abwasser werden filtriert und von Cyanid, Fluorid und Schwermetallen gereinigt. Die Feststoffe werden in die Pyrolyse zurückgeführt und das gereinigte Abwasser wird in die Kanalisation eingeleitet.
  7. Der Recyclingprozess von Batterien und Akkus

Unser Batterie Symbol:

Symbol Batterien
Symbol Batterien (CopyRight ©)
PV Anlage, Ökostrom für unsere Produktion

Nachhaltigkeit und Autarkie, unser Projekt

Wenn das Wetter die Prozesse definiert

Wie kann man als Industriebetrieb konsequent nachhaltig und ethisch wirtschaften?

Wir sind keine Gesellschafts- oder Umweltaktivisten. Allerdings ist die klassische Industrie durch externe Investoren zu einseitig gewinnorientiert und übernimmt unserer Ansicht nach zu wenig gesellschaftliche Verantwortung. Der Verbrauch an Ressourcen und Sozialkapital in unserer Wirtschaft hat massives Verbesserungspotenzial. Kaum eine Unternehmung nutzt die Möglichkeiten einer ökonomisch nachhaltigen Wirtschaft, weil es Verhaltensänderungen erfordert. Nachhaltigkeit an sich verkauft aber kein Produkt. Sie ist ein wichtiges Verkaufsargument in Märkten, in denen es schwer geworden ist, sich zu differenzieren. Richtig angewendet, schafft sie messbare Kostenvorteile und übernimmt soziale Verantwortung. Als Schweizer-Unternehmen agieren wir nicht nur in einem Hochlohnland, sondern auch mit einer Hartwährung. Nur echte Mehrwerte schaffen es, den Kaufentscheid der Kunden nicht auf den Preis zu reduzieren.

Das autarke Fair Trade-Industrieunternehmen

Ziel ist es, eine nachhaltige, wirtschaftliche Entwicklung unseres Industrie-KMUs mit einem angemessenen Wachstum, betrieblicher Arbeitsethik und neuartigen Produkten zu verbinden. So können durch Reinvestition Arbeitsplätze und Neuentwicklungen finanziert werden. Das Anstreben einer guten Gewinnsituation ist Mittel zur Weiterentwicklung und Existenzsicherung – nicht der Zweck. Umweltschutz ist das Ergebnis wirtschaftsethischer Überlegungen bei unserer Gründung, unabhängig von politischen Orientierungen. Ressourcenschonung ist zentral, da sie dem Erhalt des Lebensmittelpunkts und Wirtschaftsstandorts dient, sowie unser Unternehmen energetisch autark und CO2-frei macht. Dabei geht es nicht nur um Nachhaltigkeit. Energie- und Herstellungskosten werden dadurch auch planbarer. Unsere Kunden profitieren von Produkten, wie homogenen LED-Leuchtstelen, Wertstoff-Trennmobiliar und Energie-Ladesäulen, die Standards in ihrem Bereich setzen, zur Nachhaltigkeit des Kunden beitragen und auch selbst schonend hergestellt sind. Sie sind auf den Anwendungsprozess optimiert, so dass sie im täglichen Gebrauch auch die Wirtschaftlichkeit verbessern. Durch nachhaltige Produktion und die Möglichkeit zur Reparatur (eigenes Ersatzteilelager, trennbare Fügetechniken) können wir für die meisten Produkte 10 Jahre Garantie gewähren. Als Unternehmer wollen wir eine Vorbildfunktion übernehmen, um auch Partnerfirmen und Mitbewerber zu motivieren, gleiches zu tun. Bei der Teilnahme an Ausschreibungen versuchen wir, vorab nachhaltige Kriterien zu etablieren.

Nachhaltigkeit, faire Produktion und energetische Autarkie sind Chefsache

Swiss Made, Fair Trade und lokale Produktion sind ebenso wichtig wie Nachhaltigkeit und energetische Autarkie. Sie schaffen Mehrwerte für unsere Kunden und reduzieren den Preisdruck. Nur so können wir dauerhaft gegen die Massenhersteller aus Billiglohnländern bestehen. Wichtig bei der Umsetzung ist die finanzielle Unabhängigkeit. Wir verzichten auf externe Investoren und Banken, da wir nur so die maximale Entscheidungsfreiheit für grundsätzliche strategische Veränderungen haben.

Es braucht mehr Verpflichtungen

Diverse Umweltvorschriften, Arbeitsrecht, SUVA-Bestimmungen und z. B. die Getränkeverpackungsverordnung haben wir zu beachten. Trotzdem fehlen passgenaue Vorgaben, damit Nachhaltigkeit, Ethik und Kostensenkung kein Gegensatz mehr sind. Die Einhaltung von Fair Trade-Regeln ist international kaum nachprüfbar; ein wichtiges Argument für Swiss Made. Auch fehlen z. B. seit Jahren Anforderungen für Barrierefreiheit bei der Wertstofftrennung, für den Ökostromanteil in der Produktion, für sichere E-Ladesäulen u. Aussenverkabelungen. Auch neue Mobilitätsformen warten seit Jahren auf eine Zulassung oder Regulierung.

Was ist möglich und was haben wir erreicht?

Wir haben in eine Photovoltaik-Anlage, in Solarthermie sowie einen Batteriespeicher investiert, um unsere Eigenversorgung voranzubringen. Autarke Energieversorgung ist in der Industrie nicht einfach. Die nötigen Mittel für eine überdimensionierte Solaranlage mit riesigen Batterien hatten wir nicht. Um den Autarkiegrad trotzdem zu erhöhen, wurden alle Verbraucher analysiert und auf die Nutzung hin optimiert. So konnten wir enorme Einsparungen verzeichnen und bei der Investition mit eigenen Mitteln viel erreichen. Die Digitalisierung des Energiebedarfs war die Voraussetzung. Heute kennen wir jederzeit den Bedarf und Ertrag unserer Solaranlage, was uns hilft, mit eigenem Strom zu wirtschaften und die Firmenprozesse der Stromproduktion anzupassen. Die Batterie hilft uns, Stromspitzen abzufangen und den Nachtstrom bereit zu stellen. Dennoch brauchen wir Sonnenschein, um autark zu sein. Der Selbstversuch, unsere Prozesse dem Wetterbericht zu unterstellen, stellt sich immer mehr als Erfolg dar: Heute stehen wir bei einer energetischen Autarkie von über 90 %, Tendenz steigend. Sicher haben wir auch einiges an Regeltechnik investiert, um Peripheriegeräte, Druckluft und andere Technik bei Nichtgebrauch vom Netz zu nehmen. Maschinen-Akkugeräte werden ebenfalls geregelt und ausschliesslich mit Solarstrom-Überschuss geladen. Genauso wie unser Firmenauto mit Elektroantrieb, dessen Strom wir selbst produzieren. Der Fair Trade-Gedanke hat mittlerweile zu einem regionalen Netzwerk im Mittelland mit Fertigungs- und Dienstleistungspartnern geführt, die das Konzept mittragen und ihre Prozesse ebenfalls anpassen. Wir sehen sie als Partner und nicht als Lieferanten, mit denen wir uns zusammen weiterentwickeln. Da es sich überwiegend um inhabergeführte KMU’s handelt, ist der langfristige Aspekt für sie interessanter, als kurzfristige hohe Umsätze.

Das Wetter als Produktionsfaktor

Nennen Sie uns verrückt, aber wir planen unsere Produktion mittlerweile anhand des Wetterberichts. So achten wir darauf, energieintensive Produktionsprozesse auf Sonnentage zu legen, hingegen administrative Arbeiten wie Design, Entwicklung, Montage und Planung eher auf Regentage abzuwälzen. Das war nicht einfach, da es ein Umdenken verlangte und wir wegen Liefervereinbarungen oft unter Druck standen. Gerade in den Wintermonaten ist eine Planung anspruchsvoll und verlangt hohe Flexibilität. So planen wir etwas längere Lieferfristen, um unseren Ansprüchen gerecht zu werden. Die Kunden zeigen meist Verständnis.

Nutzen für Mitarbeiter, Partner, Kunden, Standort

  • Produktdesign und -entwicklung unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit
  • Umweltverträgliche Werkstoffe und Fertigungsprozesse in der Produktentwicklung
  • Produktion mit lokalen Partnern reduziert Transportwege und sichert Arbeitsplätze in der Region, zudem werden Maschinen besser ausgelastet und Infrastruktur wird eingespart.
  • Reduktion von oder Verzicht auf Lösungsmittel und Giftstoffe im gesamten Betrieb, das reduziert auch Gefahren am Arbeitsplatz.
  • Lösungsmittelfreier Latexdruck kann direkt weiterverarbeitet werden, das spart Arbeitszeit und schont die Umwelt.
  • Nachfüllbare Druckluft-Spraydosen, um Treibhausgase zu reduzieren
  • Recycling aller anfallenden und trennbaren Stoffe, welche im Betrieb anfallen, lesen Sie mehr…
  • Mehrfachverwendung von Verpackungen, soweit möglich
  • Digitalisierung und Direktvertrieb durch Webshop vereinfacht die Administration und reduziert Papier
  • Geschäftsfahrten seit 2017 mit dem Elektroauto, dessen Akkukapazität Teil unseres Smart Buildings ist.
  • Trotz steigernder Rohstoffpreise konnten wir durch nachhaltige Prozesse unsere Produktpreise stabilisieren.
  • Durch autarke Versorgung lernen wir, besser mit unseren Ressourcen umzugehen und leben eine Vorbildfunktion für unsere Mitarbeiter, Partner und Mitbewerber. Wir erreichen mit diesem Ansatz immer mehr Menschen und Unternehmen, welche die Nachhaltigkeit als wichtig erachten und sie in ihre Kaufentscheide miteinbeziehen. Das fordert nun auch Mitbewerber, etwas zu tun. Gemäss Berechnung von z. B. MyClimate haben wir heute rechnerisch eine negative CO2-Bilanz. Das reicht uns aber nicht, da wir in einzelnen Bereichen noch Verbesserungspotenzial sehen und nicht ruhen bis wir komplett frei von Atom- und Kohlestrom sind. In der Mobilität streben wir ebenfalls eine CO2-freie Lösung an. Leider gibt es noch nicht für alle Anwendungen die richtigen Produkte. Lesen Sie mehr…

Unsere Sicht: Ethik und Innovationskraft

Autarkie, nachhaltige Produktentwicklung und Produktion in einem regionalen Lieferanten-Netzwerk nach Kriterien des Fair Trade auf den Bereich Industrie zu übertragen, ist nach unserer täglichen Erfahrung neuartig. Der Schutz der Lebensgrundlagen zukünftige Generationen und ein nachhaltiges Wirtschaften haben bei diesem Projekt Priorität vor Gewinnmaximierung. Es geht nicht um schnelle Skalierung, sondern maximale Effizienz im Sinne der Kreislaufwirtschaft und um langfristige Mehrwerte für ein inhabergeführtes Unternehmen, Mitarbeiter, Kunden und die Region.  Diesen Planeten sehen wir wie ein WC: Man sollte es so verlassen, wie man es vorgefunden hat.

 

PV-Anlage, Solarweb, Fronius Symo Hybrid, Photovoltaik Übersicht LED Werkstatt GmbH
Live-Anlage Übersicht LED Werkstatt GmbH