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„Design verleiht unseren Produkten einen Mehrwert“

«Blog vom 07.07.2020 beim IGE von Anatol Heib»

Unternehmer Christoph Fahrni brennt für Design. Er gestaltet unter anderem Recyclingbehälter, die sich diskret in die Umgebung einfügen und funktional sind. Die Produkte meldet er konsequent zum Designschutz an. So hält er sich Trittbrettfahrer vom Leib.

Auch ein Recyclingbehälter ist Design – und lässt sich schützen. Bild: LED Werkstatt

Auch ein Recyclingbehälter ist Design – und lässt sich schützen. Bild: LED Werkstatt

Eine PET-Flasche fliegt in einen Wertstoffbehälter im Spital Burgdorf, wenig später passiert dasselbe in einer Schule in Zürich. Die Flaschen sind in einem Behälter gelandet, den Christoph Fahrni und Peter Bucher gestaltet haben. Sie leiten das Unternehmen LED Werkstatt. Ein gefragtes Produkt in der Recycling-Nation Schweiz. Alleine 2018 wurden hierzulande 35‘000 Tonnen PET-Produkte recycelt. Zum Sortiment der LED Werkstatt gehören auch Leuchtreklamen, Steckdosensäulen oder Ladestationen für Elektroautos. Alle Produkte werden in der Manufaktur in Thörigen gefertigt. „Swissness ist uns sehr wichtig“, sagt Christoph Fahrni. Und der Faktor Design. «Es verleiht dem Produkt einen Mehrwert und ist ein Alleinstellungsmerkmal», sagt Christoph Fahrni.

Form-Faktor mit Nutzen

In den Produkten widerspiegelt sich Fahrnis Designphilosophie. „Ich liebe auch die edlen Sofas, aber Design ist viel mehr als das“, sagt Christoph Fahrni. Design zeigt sich für ihn überall im Alltag und integriert sich diskret in die Umgebung. Schnickschnack um der Schönheit willen ist nicht sein Ding. „Das Design muss einen Nutzen haben. Die Gestaltung darf nicht zum Selbstzweck verkommen“, sagt Fahrni. Das Aussehen eines Wertstoffbehälters sei das Ergebnis eines klar definierten Designprozesses. Das Team macht sich Gedanken, wie der optimale Behälter aussieht, welches Material passt und vieles mehr. Schweizer Normen sind eine zusätzliche Herausforderung. „In der Schweiz existieren für Abfallsäcke sogar standardisierte Höhen und Umfänge“, sagt Fahrni. All diese Dinge wirken sich auf die Form aus.

Schutz des Designs: „Wir haben viel Zeit investiert“

Es steckt viel Herzblut und Engagement in den Behältern. Deshalb will man sich Trittbrettfahrer vom Leib halten. Die LED Werkstatt meldet deshalb beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE) konsequent Produkte für den Designschutz an. „Wir haben Zeit, Geld und Aufwand in unsere Produkte gesteckt. Das will ich mir nicht einfach so nehmen lassen“, sagt Fahrni. Die Anmeldungen sind für ihn inzwischen zur Routine geworden. „Es gibt Tage, an denen habe ich mit einer Anmeldung 60 Gegenstände auf einmal angemeldet“, sagt Christoph Fahrni. Diese sogenannten Sammelanmeldungen sind eine Besonderheit des Designschutzes. Wenn sich die eingereichten Gestaltungen in derselben Kategorie befinden – also zum Beispiel Möbel. Ist das Produkt erst einmal geschützt wird es zum handelbaren Gut. Der Inhaber kann die Innovation zum Beispiel lizenzieren.

Design ist für Unternehmen zu einem entscheidenden Marktfaktor geworden und Fälschungen in diesem Umfeld sind dementsprechend häufig. Wer sein Design schützen lässt, kann anderen verbieten, Produkte mit gleichem oder ähnlichem Design zu gebrauchen.

„Kopieren lohnt sich nicht“

Damit Kreative nicht erst in Versuchung geraten, Produkte der LED Werkstatt zu kopieren, informiert Christoph Fahrni auf der Website über den Designschutz. Neben jedem Produkt steht die Nummer des hinterlegten Designs, ergänzt mit der Botschaft: „Kopieren lohnt sich nicht. Beachten Sie besonders bei Ausschreibungen die Schutzrechte.“ Der Eintrag im Schweizerischen Designregister ermöglicht LED Werkstatt, Trittbrettfahrer auf Distanz zu halten.

Dem leidenschaftlichen Industriedesigner gehen die Ideen nicht aus. Sein derzeitiges Lieblingsprodukt sind Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Ideen für neue Produkte findet er überall. Man müsse einfach mit offenen Augen durch die Welt gehen.

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